Berger des Pyrénées
Eigentlich hätte es Hunde von Anfang an in meinem Leben geben sollen, aber ich musste erst knapp 13 Jahren alt werden, bevor endlich Laika in mein Leben trat.
Laika
Mit ihr hat also alles begonnen. Ein Münsterländermix mit viel Selbstbewusstsein, jeder Menge eigenem Willen und natürlich einer gehörigen Portion Jagdtrieb: Nicht gerade ein Anfängerhund. Obwohl – vielleicht war genau meine Laika für mich der perfekte Anfängerhund, denn ich bin sicher, ich würde heute nur einen Bruchteil von meinem Hundeverstand haben, hätte ich nicht mit ihr so viel gelernt. So richtig ein Team sind wir erst durch die Rettungshundearbeit im Deutschen Roten Kreuz geworden. Durch ihren Jagdtrieb war sie für die Flächensuche nicht wirklich geeignet, aber am Ende hat sie zweimal erfolgreich die „Rettungshundeprüfung Trümmer“ bestanden. Ich verdanke ihr so viel! Zum Beispiel hat sie mir immer wieder meine Fehler verziehen, wenn ich es noch nicht besser wusste und wenn ich verschiedene Wege der Hundeerziehung ausprobieren durfte, um endlich den besten Weg für uns zu finden. Dies war natürlich für alle weiteren Hunde, die nach ihr folgten, ein riesen Gewinn – und natürlich für mich selbst. Durch die Erfahrung mit Laika habe ich einen großen Werkzeugkoffer an Methoden, um für meine Hunde und mich in Zukunft immer schneller den passenden Weg zu finden. Leider ist Laika nur etwa 10 Jahre alt geworden, aber sie bleibt unvergessen in meinem Herzen.
Weil ich eigentlich wieder Rettungshunde ausbilden wollte, habe ich schon lange vor Laikas Tot überlegt, welcher Rasse mein nächster Hund angehören soll, damit er sich für diese Arbeit eignet. Ich wollte auf keinen Fall wieder einen Jagdhund, es sollte eine Hütehundrasse sein. Wenn ich mein erstes Buch, welches ich als Achtjährige über Hunde gelesen habe, zur Hand nehme, verwundert es mich nicht, dass ich am Ende bei dem Berger des Pyrénées gelandet bin. Denn der Hund auf dem Cover kommt an einen Berger des Pyrénées schon ziemlich dicht ran. Ich habe mich im Vorfeld viel über die Rasse informiert und mich mit Besitzern und Züchtern der Rasse getroffen. Nach Laikas Tod wollte ich dann wissen, ob der Berger das hält was der Zuchtverein Club Berger des Pyrénées 1983 e.V. im VDH verspricht.
Die Antwort ist leicht erraten: Ja, er tut es. Mein erster Berger, Avelino vom Fischbeker Feld, hat mich überzeugt. Heute sind diese kleinen wusseligen, Energiebündel mit dem Schalk im Nacken aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Nach Laika brauchte ich wieder einen besten Freund und so hieß Avelino bei mir kurzer Hand Dr. Watson. Der war schon für Sherlock Homes ein perfekter Freund.
Doch es kam ganz anders. Dr. Watson hat mir schnell klar gemacht, dass der Berger zwar ein Alleskönner und für vieles geeignet ist. Was ihm aber vor allem im Blut liegt und seine größte Leidenschaft ist, das ist das Hüten von Schafen.
Schafe gab es nicht so schnell, aber dafür folgte recht bald Emma Peel (Gin vom Sashi-eda). Mit Emma Peel und Dr. Watson begründete ich die Zuchtstätte „de l´horizon eténdu“. Seit 2010 züchte ich im „Club Berger des Pyrénées 1983 e.V. im VDH“ diese Hunderasse, von der ich überzeugt bin, dass sie perfekt zu mir passt.
Aus dem C-Wurf 2014, habe ich ihre Tochter Chére amie de l´horizon etendu (gerufen Miss Marple) behalten. Dieses Agenten Trio aus Dr. Watson, Emma Peel und Miss Marple war lange Zeit mit mir unterwegs, aber die eigene Schafherde hat es leider erst in mein Leben geschafft, als Dr. Watson und Emmi schon zu alt zum Hüten waren. Auch Miss Marple war schon sieben Jahre alt und konnte die Arbeit an der Herde nicht von Anfang an lernen. Doch sie ist sehr eifrig und lernbegierig bei der Arbeit und ihr Selbstbewusstsein ist an der Schafherde noch einmal sehr gewachsen.
Dr. Watson musste ich im April 2022 im Alter von 16 Jahren gehen lassen und Emma Peel ist ein Jahr später im April 2023 im Alter von 15 Jahren gestorben. Da es sich nicht ergeben hat, dass Miss Marple einmal Nachwuchs bekommt, lebt seit November 2022 nun Joie (Widia de la petite Fadette) in meinem Haushalt. Joie füllt die große Lücke, die der Tod von meinen geliebten Hundefreunden Watson und Emmi in mein Leben gerissen hat, und macht ihrem Namen Joie (Freude) alle Ehre. Sie von Anfang an auf die Arbeit als Hütehund vorzubereiten und sie zu trainieren ist ein großer Traum von mir, der jetzt in Erfüllung geht. Darüber will ich im Folgenden genauer berichten.
